Wissenschaftler aus Norwegen fanden heraus, dass regelmäßiges Putzen die Gesundheit der Lunge beeinträchtigen kann. Die schädliche Wirkung vieler verwendeter Reinigungsmittel ist vermutlich die Ursache und sie sei vergleichbar hoch wie jahrelanges Zigarettenrauchen.
6.230 Teilnehmer im Alter von durchschnittlich 34 Jahren nahmen an der Studie teil. Unter ihnen waren Männer und Frauen, die privat zu Hause putzten oder dieser Tätigkeit beruflich nachgingen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurde ihre Gesundheit nachbeobachtet.
Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die Funktion der Lunge durch regelmäßiges Putzen mit Reinigungsmitteln verschlechtert. Im Vergleich zu Personen, die weniger häufig den Putzlappen schwingen, konnte bei privaten Putzern ein eindeutiger Abfall der Lungenfunktion gemessen werden. Bei professionellen Reinigungskräften scheint die Lunge einen noch höheren Leistungsabfall verbuchen zu müssen.
Die Verantwortlichen der Studie beurteilen das Risiko, das vermutlich hauptsächlich von chemischen Reinigungsmitteln ausgeht, als sehr hoch. Sie verglichen es sogar mit den gesundheitlichen Einbußen, die ein Zigarettenraucher eingeht. Vor allem die Gase, die beim Putzen aus dem Putzmittel hervorgehen und eingeatmet werden, schädigen die Lungenfunktion ähnlich wie Zigarettenqualm.
Vor dem Hintergrund dieses Studienergebnisses fordern die Wissenschaftler, dass die Gesetzgebung ein vermehrtes Augenmerk darauf setzen sollte, Reinigungsmittel auf deren Inhalte stärker zu kontrollieren und auf Alternativen mit weniger aggressiven Wirkstoffen zu drängen. Grundsätzlich gelte auch für die Verbraucher der Appell, Reinigungsmittel maßvoll einzusetzen.
Svanes et al.
Cleaning at home and at work in relation to lung function decline and airway obstruction
Am J Respir Crit Care Med.
2/2018